Mindset

Selbstvertrauen aufbauen

Ohne Selbstvertrauen ist alle Technik wertlos. Der Athlet, der nicht an sich glaubt, wird sein Potenzial nie ausschöpfen. Die gute Nachricht: Selbstvertrauen ist keine angeborene Eigenschaft, sondern ein Zustand, der sich gezielt aufbauen lässt.

Athlet trainiert Selbstvertrauen im Gym

Was ist Selbstvertrauen eigentlich?

Selbstvertrauen im Sport meint die Überzeugung, eine bestimmte Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können. Es ist situationsspezifisch: Du kannst im Training voller Vertrauen sein und im Wettkampf zweifeln. Du kannst bei technischen Elementen sicher sein und bei taktischen Entscheidungen unsicher.

Der Psychologe Albert Bandura nannte dieses Konzept "Selbstwirksamkeit". Es beschreibt nicht das allgemeine Selbstwertgefühl, sondern die konkrete Erwartung, in einer bestimmten Situation erfolgreich handeln zu können. Je höher die Selbstwirksamkeit, desto besser die Leistung.

Die vier Quellen des Selbstvertrauens

Erfolgserlebnisse

Die stärkste Quelle. Jeder Erfolg stärkt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Deshalb ist es wichtig, Erfolge bewusst wahrzunehmen und zu würdigen, auch kleine.

Stellvertretende Erfahrung

Wenn du siehst, wie jemand Ähnliches wie du eine Aufgabe meistert, steigt dein Vertrauen, es auch zu können. Vorbilder und Mentoren können diese Quelle erschliessen.

Verbale Überzeugung

Was andere über dich sagen, beeinflusst dein Selbstvertrauen. Noch wichtiger ist, was du dir selbst sagst. Innere Dialoge formen den Glauben an dich.

Körperliche Zustände

Wie du deinen Körper interpretierst, beeinflusst das Vertrauen. Nervosität kann als Angst oder als Bereitschaft gedeutet werden. Die Interpretation macht den Unterschied.

Praktische Strategien

Erfolgsjournal: Führe ein Tagebuch, in dem du täglich drei Dinge notierst, die du gut gemacht hast. Das lenkt den Fokus auf Erfolge und baut über Zeit ein stabiles Fundament.

Mastery-Ziele: Setze dir Ziele, die du kontrollieren kannst. Nicht "Ich will gewinnen", sondern "Ich will meine Technik bei jedem Schlag sauber ausführen". So kannst du Erfolge erleben, unabhängig vom Ergebnis.

Körperhaltung: Studien des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Bern zeigen, dass Körperhaltung die innere Haltung beeinflusst. Aufrecht stehen, Schultern zurück, Blick nach vorne. Der Körper signalisiert dem Gehirn Stärke.

Innerer Dialog: Achte auf deine Selbstgespräche. Ersetze destruktive Sätze wie "Ich kann das nicht" durch konstruktive wie "Ich habe das trainiert". Was du dir sagst, wird zur Realität.

Der Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Arroganz

Echtes Selbstvertrauen basiert auf realistischer Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Es ist offen für Feedback und bereit zu lernen. Arroganz hingegen überschätzt und ignoriert Schwächen. Die besten Athleten sind selbstbewusst und demütig zugleich.

Wenn Selbstzweifel chronisch werden

Manche Athleten kämpfen mit tiefsitzenden Selbstzweifeln, die sich mit rationalen Strategien nicht überwinden lassen. Frühe Erfahrungen, kritische Bezugspersonen, traumatische Ereignisse können Glaubenssätze etabliert haben, die wie ein unsichtbarer Gegner wirken.

Diese unbewussten Programme laufen oft unter dem Radar. Man weiss, dass man gut ist, aber man fühlt es nicht. In solchen Fällen reichen Oberflächeninterventionen nicht aus. Hier braucht es Arbeit an den tieferen Schichten, dort wo die Glaubenssätze entstanden sind. Die Experten für Ängste und Blockaden können helfen, solche tiefsitzenden Muster zu erkennen und aufzulösen.

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